Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Kurzportrait

Claus Schenk Graf von Stauffenberg wird am 15. November 1907 als Sohn des Oberhofmarschalls Alfred Stauffenberg und dessen Ehefrau Caroline in Jettingen (Bayern) geboren. Er stammt aus süddeutsch-katholischem Adel, hatte aber auch preußische Vorfahren.

Zu seinen Vorfahren mütterlicherseits gehört der Heeresreformer General August Graf Neithardt von Gneisenau (1760-1831).

Mit seinem Bruder Berthold schließt er sich dem Kreis um den Dichter Stefan George an, den er sein ganzes weiteres Leben lang sehr verehrt.

1926 tritt er in das Bamberger Reiterregiment ein und wird Berufssoldat.

1938 wird er zweiter Generalstabsoffizier unter Generalleutnant Erich Hoeppner, einem späteren Mitverschwörer.

Stauffenberg nimmt an den Feldzügen gegen Polen und  Frankreich teil und wird danach in der Organisationsabteilung im Oberkommando des Heeres eingesetzt.

Anfang 1943 wird er nach Nordafrika zur 10. Panzerdivision versetzt, die Rommels großen Rückzug zu decken hat. Am 7. April 1943 wird er bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet, er verliert u.a. ein Auge, eine Hand und zwei Finger der anderen Hand.

Ab Herbst 1943 wird er zur entscheidenden Persönlichkeit im Kampf gegen Hitler. Hauptmotiv zum Widerstand für ihn persönlich ist das Ausmaß des Schadens, den Hitlers Herrenmenschenpolitik und seine Art der Kriegsführung über Deutschland bringt.

Nach seiner Genesung im Oktober 1943 wird er Stabschef im Allgemeinen Heeresamt und anschließend beim Befehlshaber des Ersatzheeres im Bendlerblock in Berlin.

Nach dem Umsturz war er als Staatssekretär im Reichskriegsministerium vorgesehen.

Stauffenberg entschloss sich im Sommer 1944, das Attentat auf Hitler selbst durchzuführen, weil er Zugang zu den Lagebesprechungen hatte.

Nach dem Attentat im Führerhauptquartier flog er nach Berlin und trieb dort den Staatsstreich voran, der jedoch scheiterte.

In der Nacht zum 21. Juli 1944 wurde er im Hof des Bendlerblocks mit Mitverschworenen erschossen.

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Quelle:

Joachim C. Fest, „Staatsstreich – Der lange Weg zum 20. Juli“,
btb-Verlag, 1. Auflage, Berlin 1997, S. 398